13. Spieltag: 1. FCK vs. VfL Bochum

Liebe Freunde des „gefühlten Erstligafußballs“,

diese Woche treten wir freitags in Kaiserslautern gegen die „Roten Teufel“ an. In der ewigen Tabelle der 1. Fußballbundesliga empfängt damit der Tabellenneunte den Tabellendreizehnten – und damit die beiden bestplatzierten Teams der ewigen Erstliga-Tabelle, die derzeit nicht in den Genuss des Erstligafußballs kommen. „Gefühlte Bundesliga“ würde ein unfehlbarer Fußballlehrer sagen, wenn es für den VfL Bochum 1848 auf den altehrwürdigen ‚Betzenberg‘ geht.

Die Lauterer – viermaliger Deutscher Meister und letzte Saison bis ziemlich zum Schluss Aufstiegsanwärter – dürften recht klarer Favorit sein. Immerhin pendeln sie diese Saison überwiegend zwischen Platz 4 und Platz 6 und befinden sich damit in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Bochum wiederrum pendelt gar nicht: Nach einem überaus starken Saisonbeginn fiel man zuletzt von der Tabellenspitze am 6. Spieltag kontinuierlich bis in das Tabellenmittelfeld – Tendenz eher fallend.

Quo vadis, Bochum? Für den Bochumer Chef-Trainer Peter Neururer wird es knapp. Unter der Woche meldeten sich sowohl der Bochumer Sportvorstand als auch der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins und bekundeten ihren Unmut über die momentane sportliche Flaute. Nicht wenige gehen davon aus, dass es sich bei der anstehenden Begegnung um ein „Schicksalsspiel“ für Peter Neururer handelt. Auch die Anfangseuphorie ist verflogen und es kehrt wieder einmal und passend zum momentanen Herbstwetter Alltagstristesse ein: Hat man es innerhalb von nur acht Wochen tatsächlich geschafft, das Stadion halbleer zu spielen und dem leidgeplagten Umfeld die Hoffnung auf eine bessere Saison zu nehmen? Momentan macht der VfL Bochum jedenfalls so viel Spaß wie eine Betriebsprüfung oder eine Zahnwurzelbehandlung: Irgendwie ist man schon froh, wenn das Spiel halbwegs ordentlich ausgeht und man sich nicht den Rest der Woche hat versauen lassen.

Rosiger sieht es momentan bei den Gastgebern aus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint man sich derzeit vor allem in der Defensive gefangen zu haben. Gegen den KSC gab es einen 2:0-Heimsieg, gegen Heidenheim und Düsseldorf jeweils 1:1-Unentschieden. Auch gegen Mit-Aufstiegsfavorit Fürth gewann man im DFB-Pokal zuhause 2:0 bevor man gegen Dose Leipzig daheim ein torloses Unentschieden erreichte. Das schnelle Zusammenwachsen der diesjährigen Mannschaft scheint auch deshalb bemerkenswert, weil die Lauterer – ebenso wie der VfL – den diesjährigen Kader ordentlich durchgemischt haben. 17 (!) Neuzugänge gab es, 17 (!) Spieler haben den Verein verlassen bzw. wurden verliehen – darunter gingen auch die Leistungsträger Simon Zoller und Marc Torrejón.
Immerhin besteht für die Bochumer Klapperdefensive Hoffnung: Toptorschütze Lakic (5 Treffer) scheint nach einer Rückenverletzung noch nicht richtig fit und der zweitbeste Torschütze Ring (4 Treffer) fällt längerfristig aus.

***Die Ausgangssituation

K’lautern belegt in der momentanen Tabelle Platz 5 (20 Punkte), der VfL immerhin Platz 10 (15 Punkte). Es trifft die heimstärkste Mannschaft (5 Siege, 1 Unentschieden, 0 Niederlagen) gegen das (noch?) viertbeste Auswärtsteam (3-0-2). Die Formkurve spricht allerdings eindeutig für den 1. FCK (1-3-1) und gegen den VfL (0-2-3). In den letzten vier Aufeinandertreffen beider Mannschaften, konnte der 1.FCK ein Spiel für sich entscheiden, die letzten drei Spiele gingen hingegen unentschieden aus.
Mit dem 0:0 gegen einen Leipziger „Verein“ blieben die Roten Teufel erstmalig in der Saison ohne Torerfolg ; Bochum hingegen konnte in dieser Saison noch kein einziges Mal die „Null halten“ – sieht man mal von der DFB-Pokal-Begegnung gegen den VfB Stuttgart ab.

***So könnten sie spielen…

1. FC Kaiserslautern (4-2-3-1):
Es fehlen definitiv Alexander Ring (Innenbandanriss), Steven Zellner (Kreuzbandriss) und Kerem Demirbay (Bänderriss Sprunggelenk). Ob es für den wiedergenesenden Lakic und damit dem besten Torschützen der Pfälzer von Beginn an reicht, bleibt abzuwarten.

Sippel/Löwe, Heintz, Orban, Schulze/Karl, Jenssen/Matmour, Stöger, Younes/Hofmann (Lakic).

VfL Bochum 1848 (4-4-2):
Definitiv fehlt der Dauerverletzte Jan Gyamerah. Ob Timo Perthel und Jan Simunek nach ihren verletzungsbedingten Ausfällen in die Mannschaft zurückkommen, bleibt abzuwarten. Ebenso abgewartet werden muss, ob und wie die zuletzt enttäuschende Viererabwehrkette umgestellt wird.

Luthe/Celozzi, Fabian, Cacatalua (Simunek), Holthaus (Perthel)/Latza, Losilla, Tasaka, Weis (Gregoritsch)/Terodde, Sestak


Die Aufstellungen werden nach den offiziellen PK evtl. angepasst. Ich gebe keinen Tipp bzgl. des Ergebnisses ab, da ich in 25 Jahren Fan-Dasein nicht ein einziges Mal gegen Bochum getippt habe und damit jetzt auch nicht anfange. Für mich ist jedenfalls das Glas halbleer - und mit einem halbleeren Glas sind die Spiele des VfL momentan kaum auszuhalten.

Glück auf!
This contribution was last edited by Paolo da palma on Nov 6, 2014 at 12:50 AM hours